Oh Freude! Oh Schreck! Endlich ist er da, der Moment, auf den ich ungeduldige 3 Wochen lang gewartet habe: Tina kommt mich besuchen. Auf ein Gläschen Wein. Heute Abend. Also in rund vier Stunden. Und genau das ist der Wermutstropfen. Denn bei mir sieht es eben mal genauso aus, wie man sich das von einer Single-Wohnung in der Single-Hauptstadt München vorstellt: unaufgeräumt. Irgendwie voll busy eben. Meine Karriere mache ich schließlich nicht im Haushalt. Und das kann man sehen. Überall. In der Küche stapeln sich die Teller diverser Mahlzeiten – und zwar alle Teller aus meinem hochkarätig ausgestatteten Küchenschrank. Und im Bad habe ich das letzte Mal vor drei Wochen „irgendetwas“ gereinigt. Ich glaube, es war das Waschbecken. Sehen kann man das leider nicht mehr. Ich weiß nur eines: In diesem Chaos kann ich keine Gäste empfangen – und schon gar nicht Tina. Jetzt heißt es handeln.
Aller Anfang ist: aufräumen
Los geht’s also: Musik an, Ärmel hochgekrempelt und strikt die Grundregel Nummer 1 befolgen: Immer von außen nach innen und von oben nach unten. Das bedeutet im Klartext: Raum schaffen, damit man sich wieder frei bewegen kann. Also alles aufräumen, was sinnfrei am Boden, auf dem Sofa oder auf dem Bett herumliegt: Klamotten in den Schrank, Bücher ins Regal oder an ihren angestammten Platz. Hin und wieder muss man sich auch mal trennen, zum Beispiel von den Pizzakartons der letzten Woche. Diese dürfen getrost in den Müll.
Tipp für Verliebte: Das Bett im Schlafzimmer auf alle Fälle mal frisch beziehen.
Zweiter Schritt: abwaschen & einweichen
Sieht eigentlich schon ganz gut aus. Ich bin sehr motiviert und bereit für die Küche. Dort heißt es: Das schmutzige Geschirr entweder in die (hoffentlich leere) Spülmaschine räumen oder gleich abwaschen. Zur mentalen Unterstützung darf die Musik hierfür gerne etwas lauter aufgedreht werden.
Tipp um Zeit zu sparen: In der Zwischenzeit können im Bad schon einmal alle Kalkflecken und die Toilette mit Kalkreiniger einweichen. Also vor dem Abwaschen schnell aufsprühen und dem Reiniger somit ausreichend Zeit zum Wirken geben. En passant noch schnell die alten Handtücher im Wäschekorb verstecken und frische schön dekorieren. Wow!
Dritter Schritt: schnell & richtig reinigen
Etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde muss ich nun für die Reinigung sämtlicher Oberflächen kalkulieren. Ich beginne in der Küche. Und zwar mit dem Backofen. Hier sprühe ich den Spezialreiniger auf und lasse ihn – meist 30 Minuten – einwirken. In der Zwischenzeit kann ich den Kühlschrank inspizieren und mal wieder abgelaufene oder nicht mehr ganz frische Lebensmittel entfernen. Dabei noch fix mit einem feuchten Lappen schmutzige Stellen reinigen. Nicht vergessen: Prosecco kaltstellen!
Danach: Küchenfronten und Arbeitsfläche abwischen. Das Kochfeld und Spüle reinigen – am besten mit einem Putzstein mit eingebauten Abperleffekt.
Jetzt den Backofen mit einem feuchten Schwamm auswischen. Zum Schluss den Boden saugen und wischen.
Jetzt geht’s ab ins Bad: Hier zunächst den nun gut eingewirkten Kalkreiniger von Dusche, Duschabtrennung, Waschbecken, Armaturen und Badewanne mit einem feuchten Schwamm abwischen und mit einem Mikrofasertuch trocknen. Bei Bedarf auch die Fliesen auf diese Art reinigen. Tipp: Hierfür die Fugen vorher nass machen, da der Kalkreiniger die Fugenmasse sonst angreift! Zum Abschluss Toilette ausspülen und mit Toilettenbürste nachreinigen, den Boden saugen und feucht wischen.
Das Schlimmste ist geschafft. Jetzt nur noch im Wohn- und Schlafzimmer abstauben. Am besten mit einem nebelfeuchten Mikrofasertuch. Bei empfindlichen Gegenständen und Oberflächen einen Swiffer verwenden. Auch hier zum Abschluss Boden saugen und (nebelfeucht) wischen.
Geschafft: Endkontrolle
Und? Sieht das gut aus? Eventuell jetzt noch Decken zusammenlegen, Kissen aufschütteln und nach Gusto drapieren, Mülleimer und Papierkörbe leeren. Duftet es auch frisch? Dann kann Tina kommen! Ach ja: Eventuell noch mal eben einen Blick in den Spiegel werfen, duschen und das hübsche Shirt anziehen, das ihr beim Kaffee neulich so gut gefallen hat. Übrigens: Aus genauso einer Situation heraus sind vor 13 Jahren die HappyMaids entstanden. Gedacht als Reinigungsservice on demand für den modernen Single. Sie sehen: Not macht wirklich erfinderisch!
Und jetzt? Genieße ich meinen Abend mit Tina – ganz entspannt.